Wie der Flieger entstand:

Der zweisitzige Piuma Twin S ist von dem italienischen Konstrukteur Tiziano Danieli entworfen worden.
Hier ein Link zu seiner Homepage:     http://www.piumaproject.com/
Er entstand aus den einsitzigen Typen Piuma (italienisch: Feder) Original, Evolution und Tourer.
Er ist ein reiner Holzbau nach Plänen des Konstrukteurs, es ist also nichts vorgefertigt und stellt schon große Anforderung an die Fertigkeiten des Erbauers. Wie bei fast allen Selbstbauflugzeugen sind die Angaben zur Bauzeit mit ca. 1000 Stunden (für den Piuma Original) sehr optimistisch. Das erreicht man vielleicht bei der 5. Wiederholung. Wir denken, 4000 - 5000 Stunden sind da realistischer.

Leider können wir uns nicht mit dem Ruhm bekleckern, den Flieger selbst gebaut zu haben.
Diese im Vergleich zu unserer Arbeit ungleich schwierigere Aufgabe hat der Vorbesitzer und Erbauer Achim Groh geleistet, dem seine Kenntnisse aus dem Bau von zum Teil sehr großen Modellflugzeugen die Arbeit sehr erleichtert hat.
Hier ein Link zu dessen hochinteressanten Bautagebuch:       http://piuma.clanmeets.de 
Aber für zwei vom Flugzeugbau recht ahnungslose Ingenieure war und ist es eine reizvolle
Herausforderung, diese Maschine wieder flugfähig zu machen und dann natürlich auch zu fliegen.

Wie wir zum Flieger kamen:

Tja, eigentlich wie die Jungfrau zum Kind:


Eines Tages im September 2009 sahen wir bei einem bekannten Auktionshaus diesen havarierten Flieger zu ersteigern. Da der Zeitraum bis zum Ablauf der Auktion viel zu kurz war, um alle benötigten Informationen einzuholen, warteten wir darauf, ob der Mindestpreis erreicht werden würde. Da dies erwartungsgemäß nicht der Fall war, wandten wir uns direkt an den Eigner und fuhren dann zur Besichtigung zum Flugplatz Leipheim. Nachdem wir den Besitzer gehörig gelöchert hatten, erbaten wir uns noch eine kurze  Bedenkzeit, um alle möglichen organisatorische Fragen zu klären, und uns selbst darüber klarzuwerden, ob wir DAS überhaupt wollen:

  • ca. ein bis zwei Jahre unsere Freizeit für die Reparatur opfern,
  • den Holzbau zu lernen, denn wir sind beide "Metaller",
  • die Hürden der Genehmigungen zu nehmen,
  • und natürlich auch wegen der Kosten Einschränkungen an anderer Stelle hinnehmen.

Heute sind wir schlauer:

  • Die Arbeit an dem Flieger macht großen Spaß, es wird uns bestimmt etwas fehlen, wenn er fertig ist. Aber das dauert ja noch ein Weilchen....
  • Der Vorbesitzer hat uns alle denkbare Unterstützung gegeben, um uns "Metallwillis" zu "Holzwillis" weiterzubilden, auch wenn wir bei weitem noch nicht perfekt sind. Er hat uns bis heute bei allen unseren Fragen - und das waren nicht wenige - mit großer Geduld durch seinen Rat an seinen Kenntnissen teilhaben lassen.
  • Außerdem haben wir einen Fachmann gefunden, Alfons Schmorenz, der perfekt im Holzfugzeugbau ist, da er sowohl mehrere Segelflugzeuge gebaut hat, als auch Prüfer für Segelflugzeuge in Holzbauweise ist und uns selbstlos seine unschätzbare Unterstützung gewährt. Aus diesem Kontakt ist inzwischen eine Freundschaft geworden, die wir nicht mehr missen möchten.
  • Unser Bauprüfer Wilhelm Wefelmeier ist eher ein Berater als ein Kontrolleur.
  • Und was die Behörden angeht, insbesondere das Luftfahrtbundesamt ( http://www.lba.de/ ), sind wir angenehm überrascht über die äußerst aktive und positive Kooperation.

3 große Hürden hatten wir zu nehmen:

  • einmal das Procedere für den Bau und das Genehmigungsverfahren zu überblicken und danach alles in  Gang zu setzen
  • zum Zweiten uns die nötigen Fertigkeiten anzueignen
  • weiterhin hat es auch eines recht großen Zeitaufwandes bedurft, festzustellen, was bei den  Baumaterialien, den Instrumenten und der kompletten Ausstattungen sowohl geeignet als auch zugelassen  ist, und preiswerte Bezugsquellen für diese Sachen, die wir ja zum Teil nur in Kleinstmengen benötigten, zu  eruieren. Dabei ist so manche Stunde an Internetrecherchen und Telefonaten draufgegangen.

In den ersten Wochen sind wir unter anderem deswegen bis auf die Demontage und Schadensaufnahme nicht so recht vorangekommen.

DIES WAR DIE VORGESCHICHTE,

WEITER GEHT´S UNTER BAUBESCHREIBUNG UND VOR DEN FOTOGALERIEN.